Der Traum vom Fliegen

Seit der Mensch nicht mehr täglich um sein Überleben kämpfen muss, hat sich sein Blick auf andere Dinge gelenkt. So beschäftigten Philosophen und Wissenschaftler der ersten Stunde sich mit Fragen nach der Entstehung der Welt und dem Sinn des Lebens. Doch selbst Bauern oder Tagelöhner, die in der Regel keine Zeit zum Philosophieren hatten, weil sie von früh bis spät arbeiten mussten, blickten hin und wieder in den Himmel zu den Sternen oder einfach nur auf die vorbeifliegenden Vögel. Und manch einer mag sich gefragt haben, wie es sich wohl anfühlt, mit den Armen zu schlagen und abzuheben.

Der Mensch wird nie fliegen!

Und glücklicherweise gab es immer schon Menschen, die sich nicht damit begnügt haben, zu träumen, wie es wohl sein könnte zu fliegen, sondern sich konkret überlegt haben, wie es möglich sein könnte. Meist wurden sie von ihren Zeitgenossen für ihre teils verrückten Flugmaschinen belächelt. Doch während sich die Mehrheit mit der Gewissheit begnügte, dass die Menschen niemals fliegen würden, weil sie dafür schlicht nicht geschaffen waren, tüftelten einige Träumer unverbesserlich weiter. Meist ließen sie sich von der Natur inspirieren, häufig von Vögeln oder Insekten.

Trotzdem war der Weg zum ersten flugfähigen Gerät lang und von unzähligen Rückschlägen geprägt. Selbst Maschinen, die scheinbar alle Voraussetzungen erfüllten, wollten sich einfach nicht in die Luft erheben oder stürzten nach wenigen Metern zurück auf die Erde. Heute ist Fliegen für uns so selbstverständlich, dass wir gerne vergessen, wie viel Arbeit die Pioniere der Luftfahrt auf sich nahmen, und wie groß die Gefahr war, der sie sich bei ihren Versuchen aussetzten.